Spanische Lehrstunde mit zehn Lektionen

Das über die Maßen ungleiche Duell zwischen dem Weltranglistenersten und der Nummer 138 nahm den erwarteten Verlauf. Zwar konnte Tahiti die Angelegenheit eine halbe Stunde lang erträglich gestalten, letztlich aber traf die spanische Überlegenheit den Ozeanienmeister doch noch mit voller Wucht. Am Ende wurde es zweistellig. Mit dem 10:0 feierte der Welt- und Europameister den höchsten Sieg in der Geschichte des Confederations Cup.

Tahiti tapfer, aber letztlich überfordert

Obwohl der Torreigen vor 71.806 Zuschauern im Estádio do Maracanã früh von Fernando Torres eröffnet wurde (5.), stemmte sich der tapfere Außenseiter mit aller Macht dagegen. Mitunter versuchte man sogar, mutig nach vorn zu spielen. Doch fehlten der Elf von Trainer Eddy Etaeta die fußballerischen Qualitäten, um auch nur einmal gefährlich zum Abschluss zu kommen. Dafür setzte es ab der 31. Minute im weiteren Spielverlauf regelmäßig Gegentreffer. Fernando Torres hatte mit insgesamt vier Toren den größten Anteil am Kantersieg der Iberer, verschoss aber auch noch einen Handelfmeter (78.). Darüber hinaus trafen David Villa (3), David Silva (2) und Juan Manuel Mata.

Die Wege trennen sich auf unbestimmte Zeit

Sonderlich verausgaben musste sich die "Selección" in Rio de Janeiro nicht. Zudem hatte Vicente del Bosque seine Startelf nahezu komplett ausgetauscht. Es ging also auch darum, Kräfte zu sparen für die anstehenden Aufgaben. Drei weitere Spiele sollen es schließlich noch werden auf dem Weg zum Titelgewinn. Zwar besteht für den Tabellenführer der Gruppe B noch ein kleines Restrisiko, doch gibt es kaum mehr ernsthafte Zweifel am Halbfinaleinzug. Genauso bedarf es keiner prophetischen Fähigkeiten, um das nahe Ende von Tahitis erstem Abenteuer auf der großen Fußballbühne zu erkennen. Auch am Sonntag gegen Uruguay wird es nur darum gehen, die Niederlage in erträglichem Rahmen zu halten, bevor es dann zurück in die Heimat geht.