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Der Weltmeister dankt vorzeitig ab

14. 06. 2014 – Enrico Barz

Außergewöhnliches trug sich am zweiten Turniertag in Salvador da Bahia zu. In der Neuauflage des WM-Finales von 2010 erlebte Spanien eine ganz schwarze Stunde. Der Welt- und Europameister ging gegen die Niederlande gnadenlos mit 1:5 unter und wurde am Ende richtiggehend vorgeführt.

Anfangs alles im Lot

Dabei schien sich vor 48.173 Zuschauern in der Arena Fonte Nova zunächst ein Duell auf Augenhöhe zu entwickeln. Die Spanier versuchten, ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. Zudem gingen sie durch einen schmeichelhaften Elfmeter – das Foul von Stefan de Vrij an Diego Costa musste nicht zwingend als solches interpretiert werden – in Führung. "Xabi" Alonso ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen (27.). Doch schon im ersten Spielabschnitt gestalteten die Niederländer die Partie aktiv mit. Noch vor der Pause gelang ihnen der nicht unverdiente Ausgleich. Daley Blind schlug den Ball von der linken Seite diagonal über 40, 50 Meter nach vorn. Per Flugkopfball setzte Robin van Persie die Kugel über Iker Casillas hinweg ins Netz (44.).

Nach dem Seitenwechsel bekam die "Elftal" noch mehr Spielanteile. Arjen Robben verlieh den sich immer mehr darbietenden Kräfteverhältnissen auf dem Platz ergebnistechnisch den entsprechenden Anstrich. Wieder war es Daley Blind, der die Aktion mit einem langen Ball vorbereitete. Robben, vor vier Jahren noch mit einer Großchance an Casillas gescheitert, ließ im Strafraum Gerard Piqué aussteigen. Auch Sergio Ramos kam zu spät, um den Einschlag noch verhindern zu können (53.).

Als nach gut einer Stunde Stefan de Vrij zum 3:1 einköpfte (64.), realisierten die Spanier, dass es ganz und gar nicht ihr Tag sein sollte. Die klare Torwartbehinderung von Robin van Persie blieb dabei ungeahndet. Dennoch mühten sich die Männer von Vicente del Bosque weiter. Doch ihr Auftreten blieb lethargisch und ohne Überzeugung. Und als dann Iker Casillas den Ball für Robin van Persie auflegte und dieser den vierten niederländischen Treffer erzielte (72.), schlichen die Iberer mit leeren Blicken und hängenden Schultern über den Platz.

Schwere Demütigung

Was nun folgte war die Vorführung einer einst großen Mannschaft, die angetreten war, den WM-Titel zu verteidigen. Doch schon im ersten Spiel wurde der Weltmeister nicht nur entthront, er wurde nach allen Regeln der Kunst zerlegt und gedemütigt. Das 5:1 von Arjen Robben stand exemplarisch dafür. Motiviert bis unter die Schädeldecke lief er Sergio Ramos auch in der 80. Minute noch auf und davon. Dessen flehentliche Blicke Richtung Casillas waren Ausdruck der Hilflosigkeit, die dann auch der spanische Keeper erfuhr, als er vom Profi des FC Bayern München ausgetanzt wurde. Obwohl die Männer von Louis van Gaal noch hochkarätige Chancen für weitere Tore hatten, ließen sie es dabei bewenden.

Mit einer Ausnahme ertrugen die Spanier diese Schmach ohne größere Gegenwehr. Der versuchte Kopfstoß von Diego Costa gegen Bruno Martins Indi blieb allerdings ungeahndet (54.). Inwieweit die Disziplinarkommission der FIFA Ermittlungen aufnehmen wird, bleibt abzuwarten.

Spanien über den Zenit hinaus

Dieses 1:5 war nicht einfach nur eine Niederlage. Vermutlich läutete sie das Ende einer Ära ein. Noch ist mathematisch natürlich alles drin für die Spanier, und gewiss haben sie das Fußball spielen nicht verlernt, doch erscheint es schwer vorstellbar, dass die "Selección Española" dieses Debakel unbeschadet übersteht. Aus dem Favoritenkreis zumindest hat man sich mit diesem Auftritt verabschiedet.

Die Niederländer dagegen sind jetzt obenauf. Vor dem Turnier im eigenen Land kritisiert und nicht sonderlich hoch eingeschätzt, befördert dieser grandiose Sieg die "Elftal" nun in den Favoritenkreis, wo sie den Platz ihres heutigen Gegners einnehmen. Das gilt es fortan zu bestätigen.


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