Das ausgeglichene Niveau bei der WM 2014 hatte zur Folge, dass in zahlreichen Achtelfinalspielen 90 Minuten nicht ausreichten, um einen Sieger zu finden. Auch im Duell zwischen Argentinien und der Schweiz musste eine Verlängerung zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. In dieser hatten die Südamerikaner das glücklichere Ende für sich, gewannen die Partie durch einen Treffer von Ángel di María in der 118. Spielminute mit
1:0.
Späte Dramatik in São PauloInsgesamt handelte es sich um einen verdienten Sieg. Die "Albiceleste" war über weite Strecken die aktivere, die spielbestimmende Mannschaft. Die Schweizer allerdings verzeichneten zunächst die qualitativ besseren Torchancen und stellten so einen konkurrenzfähigen Gegner dar. Nach etwa einer Stunde erhöhten die Argentinier zunehmend den Druck. So geriet die Mannschaft von
Ottmar Hitzfeld einige Male arg in Bedrängnis, doch Diego Benaglio hielt seinen Kasten sauber.
In der Verlängerung gingen beide Seiten vor 63.255 Zuschauern in der Arena de São Paulo recht vorsichtig zu Werke, so dass Torchancen zunächst ausblieben. Ein Ballverlust von Stephan Lichtsteiner zog dann die Entscheidung nach sich. Lionel Messi trat an, entkam der Grätsche von Fabian Schär und setzte den Torschützen Ángel di María in Szene. Dass die Eidgenossen in der Nachspielzeit tatsächlich noch die Chance auf den Ausgleich hatten, spricht für ihre Moral. Doch Blerim Dzemaili köpfte aus vier Metern an den linken Pfosten. Der zurückprallende Ball sprang ihm ans Schienbein und von dort ins Tor-Aus (120.+1).
Karriereende für HitzfeldFür die Schweiz endete mit dieser knappen Niederlage das Turnier in Brasilien. Zugleich fand die ruhmreiche Trainerkarriere von Ottmar Hitzfeld einen unglücklichen Abschluss. Der 65-Jährige hatte bereits im Herbst des letzten Jahres seine
Rückzug angekündigt. Mit Vladimir Petković steht sein Nachfolger schon bereit.
Argentinien nun gegen BelgienDie Argentinier, die trotz dreier Siege in der Gruppenphase nicht überzeugten, wissen zumindest, sich zu steigern. Wenn auch nur in ganz kleinen Schritten, so ist doch eine stete Entwicklung erkennbar. Mittlerweile hat die Mannschaft von Alejandro Sabella ins Turnier gefunden. Die Südamerikaner haben einen einigermaßen effizienten Stil entwickelt. Und sie können auf Lionel Messi bauen, der die Fähigkeit besitzt, diverse Unzulänglichkeiten ausgleichen zu können. Somit gilt es, Argentinien auf der Rechnung zu haben – und das vielleicht nicht nur im Viertelfinale am Samstag gegen Belgien.