Später Favoritensieg

Einen durchaus verdienten Sieg erarbeitete sich Chile am Abend gegen Kamerun. Dank später Tore von Arturo Vidal (81.) und Gonzalo Vargas (90.+1) gewann der Südamerikameister gegen den Champion aus Afrika vor 33.492 Zuschauern im Spartak-Stadion zu Moskau mit 2:0.

Chile legte furios los, wollte den recht unerfahrenen Gegner offenbar sofort sturmreif schießen. Erste Großchancen ließen nicht lange auf sich warten. Gonzalo Vargas traf noch in der ersten Spielminute den rechten Pfosten. So erarbeiteten sich die eingespielten und routinierten Südamerikaner zahlreiche erstklassige Gelegenheiten, wussten allerdings keine davon zu nutzen.

Diskussionen um den Videobeweis

Pech hatte der Favorit mit der Entscheidung des Videoschiedsrichters, der Gonzalo Vargas bei praktisch gleicher Höhe um einen Hauch im Abseits sah und dessen Treffer letztlich die Anerkennung verweigerte (45.+1). Sollte es der Sinn des Videobeweises sein, Abseitsstellungen vor Monitoren mittels künstlich gezogener Linien auf den Millimeter genau zu bestimmen? Sofern das überhaupt möglich ist ist.

Nach ihren Startschwierigkeiten fuchsten sich die Afrikaner immer besser in die Partie. Vor allem nach dem Seitenwechsel traten die "Unzähmbaren Löwen" immer frecher auf und gefielen vor allem durch ihre körperliche Präsenz. Diese jedoch vermochten die Männer von Hugo Broos bei Standards nicht zu ihrem Vorteil zu nutzen. So strahlte Kamerun insgesamt zu wenig Torgefahr aus.

Die vorübergehend nachlassenden Chilenen rafften sich in der Schlussphase nochmals auf, zogen das Tempo an und erzwangen doch noch zwei Tore. Damit schlug "La Roja" den Weg in Richtung Halbfinale ein. Kamerun hingegen steht mit leeren Händen da und wird es schwer haben, sich nun noch unter die besten Zwei der Gruppe B zu schieben.