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Hilfreicher Test und Warnschuss zur rechten Zeit

27. 03. 2018 – Enrico Barz

Eine stolze Serie von 22 Spielen ohne Niederlage fand am Abend in Berlin ein Ende. Seit dem Aus im EM-Halbfinale 2016 gegen Frankreich hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr verloren. Im Duell der beiden erfolgreichsten Mannschaften der WM-Geschichte jedoch musste sich die DFB-Auswahl mit Löws experimenteller Aufstellung den Brasilianern beugen.

In einem Spiel auf Augenhöhe offenbarten beide Mannschaften gewaltiges Steigerungspotenzial. Weder der amtierende Weltmeister noch der Rekordchampion wiesen die notwendige Form nach, die in drei Monaten ein erfolgreiches WM-Turnier versprechen würde. Nach dem Treffer von Gabriel Jesus durften sich die Südamerikaner vor 72.717 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion zumindest über ein Erfolgserlebnis freuen, welches zugleich ein wenig Balsam für die nach wie vor klaffenden Wunden des WM-Halbfinales von 2014 bedeuteten. Dass die Schmach des 1:7 damit nicht getilgt werden kann, dürften die Brasilianer spätestens nach dem morgendlichen Erwachen bemerken.

Brasilien intensiv bei der Sache

Trotz der insgesamt größeren Spielanteile des Gastgebers verdiente sich die "Seleção" den Erfolg durch den großen Einsatz. Bei aller Fairness hatte die intensiv geführte Partie wahrlich keinen freundschaftlichen Charakter. Vor allem die Brasilianer gingen couragiert zur Sache, sahen es als Test unter Wettkampfbedingungen. Schließlich stand die Ehre auf dem Spiel. Zudem verzeichneten die Gäste in der Viertelstunde nach der Pause ihre stärkste Phase, waren da die bessere Mannschaft.

Harmlose Deutsche

Deutschland entwickelte trotz allen Bemühens zu wenig Durchschlagskraft. Torchancen blieben Mangelware. Darüber hinaus prägten ungewöhnlich viele Ballverluste das Auftreten des Weltmeisters, was immer wieder den Spielfluss störte. Und gerade, als sich die Männer von Joachim Löw, der freiwillig auf einige Stammkräfte wie Thomas Müller oder Mesut Özil verzichtete, auf einem guten Weg befanden, fingen sie sich nach einem Fehler von İlkay Gündoğan das Gegentor ein (37.).

Als die Zuschauer nach dem Seitenwechsel ein Aufbäumen erwarteten, störte die Verletzung von Jérôme Boateng den Rhythmus. Der heutige Kapitän musste nach einem Tritt von Gabriel Jesus auf die Achillesferse behandelt werden. Die Mannschaftskollegen wirkten trotz dessen Rückkehr eine ganze Zeit lang gelähmt. Erst nach etwa einer Stunde Spielzeit wurden die Deutschen wieder agiler. Das Zwingende ging all den Bestrebungen allerdings auch in der Folge ab.

Vertane Chance

Und so bemühte sich der Weltranglistenerste bis zum Ende vergeblich um den Ausgleich, der dem Spielverlauf natürlich eher entsprochen hätte. Letztlich wird der Trainerstab das Ergebnis als Warnung zur rechten Zeit und nötigen Schuss vor den Bug verkaufen können. Mit der näher rückenden WM sollten die Sinne geschärft werden, die Konzentration aufs Wesentliche erfolgen. Einige der Spieler jedoch ließen die letzte Bewährungschance vor der vorläufigen Kadernominierung am 15. Mai 2018 ungenutzt verstreichen. Insbesondere Leroy Sané und İlkay Gündoğan wussten nicht zu überzeugen. Einen ganz schwachen Auftritt hatte zudem Julian Draxler. Auch Mario Gómez vermochte keine Argumente anzubringen.

Fortan müssen sich die Spieler wieder über die Leistungen in den Vereinen empfehlen. Und dann ist es an Joachim Löw, Entscheidungen zu fällen, und ferner die richtigen Schlüsse aus der heutigen Begegnung zu ziehen.

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