Torlos, aber nicht trostlos verlief das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Abend in Mailand. Vor 48.700 Zuschauern im Stadio Giuseppe Meazza trennte sich der Weltmeister von Italien zwar 0:0, gute Unterhaltung und ein beachtliches taktisches Niveau wurden dennoch geboten.

Test auf hohem Niveau

Allerdings ließ sich der Testspielcharakter beim Aufeinandertreffen der beiden viermaligen Weltmeister nicht gänzlich verleugnen. Durch das Fehlen verletzter oder geschonter Stammkräfte rückten beiderseits Akteure aus der zweiten Reihe in den Blickpunkt. Da die Begegnung jedoch mit aller Ernsthaftigkeit geführt wurde, durften die jungen Spieler um den debütierenden Yannick Gerhardt wertvolle Erfahrungen sammeln. Und auch für Joachim Löw hielt dieses Freundschaftsländerspiel reichhaltige Erkenntnisse bereit.

Im ersten Durchgang verzeichnete der amtierende Weltmeister die größeren Spielanteile. Mit Geduld erspielten sich die Gäste drei, vier gute Torszenen. Den zwingenden Zug zum Tor ließ man aber vermissen. Die Italiener versuchten, mehr Zielstrebigkeit an den Tag zu legen, überbrückten das Mittelfeld zügig, um schnell zum Abschluss zu kommen. Gegen die aufmerksame deutsche Defensive um den sehr präsenten und zweikampfstarken Shkodran Mustafi bekamen es die Italiener nur selten zu Ende gespielt.

Nach dem Seitenwechsel wandelte sich das Bild. Die "Squadra Azzurra" legte fortan mehr Initiative an den Tag, während sich die Deutschen nicht mehr so gut in Szene setzen konnten. Auf ein Chancenfeuerwerk der Hausherren warteten die Stadionbesucher allerdings vergebens. Die Zahl der Möglichkeiten hielt sich in Grenzen. Und so steuerte man auf ein leistungsgerechtes Remis zu, ehe knapp zehn Minuten vor Schluss der ganz große Knalleffekt folgte. Beim Pfostenschuss von Andrea Belotti (82.) war die deutsche Mannschaft letztlich mit dem Glück im Bunde.

Gut vier Monate Pause

In der Summe durften beide Seiten mit der Partie und dessen Ausgang sehr zufrieden sein. Das Länderspieljahr 2016 ist damit beendet. Erst in gut vier Monaten treten die Nationalmannschaften wieder auf den Plan. Im März empfangen die Italiener die Auswahl Albaniens in der WM-Qualifikation. Und Deutschland testet zunächst gegen England, ehe es in Aserbaidschan um Punkte geht.