Slowakei verschenkt Punkte

Neuseelands Fußball-Nationalmannschaft holte heute den ersten Punkt ihrer bislang noch so überschaubaren WM-Geschichte. Gleiches gilt übrigens für WM-Neuling Slowakei. Doch wirklich glücklich können mit dem 1:1 nur die "All Whites" sein.

Ein Tor aus heiterem Himmel

Vor lediglich 23.871 Zuschauern im zu knapp zwei Dritteln gefüllten Royal Bafokeng Stadium in Rustenburg erzielte Winston Reid in der dritten Minute der Nachspielzeit wie aus dem Nichts den überraschenden Ausgleich für die Neuseeländer, als er eine Flanke von der linken Seite, getreten von Shane Smeltz, ins Tor köpfte. Zu diesem Zeitpunkt waren sich die Slowaken bereits ziemlich sicher, gleich in ihrem allerersten WM-Spiel drei Punkte einfahren zu können. Es deutete auch nicht wirklich etwas darauf hin, dass der Ozeanienvertreter daran noch etwas hätte ändern können. Die Mannschaft von "Ricki" Herbert hatte zuvor im gesamten Spiel zwei Torchancen. In beiden Fällen vergab Shane Smeltz. Und nach dem Rückstand war man überhaupt nicht in der Lage, den Gegner in irgendeiner Form unter Druck zu setzen.

Und genau dieser limitierte Fußball Neuseelands sorgte bei den Slowaken für ein Gefühl der Sicherheit. Man glaubte, mit einer mäßigen Leistung siegen zu können. Gewiss hatte das Team von Trainer Vladimír Weiss die größere fußballerische Qualität aufzuweisen, was auch nicht verwundern darf. Doch diese wurde einfach nicht gewinnbringend eingesetzt. Der eine Treffer von Róbert Vittek, der nach einer Flanke von Stanislav Šesták ebenfalls per Kopf zur Stelle war (50.), genügte letztlich nicht. Man versäumte es, die Führung auszubauen.

Neuseeland am Limit und dennoch nicht WM-tauglich

Und so hat die Slowakei die große Chance vergeben, sich in eine gute Ausgangsposition für den Kampf um den Achtelfinaleinzug zu bringen. Dieser rückt nun natürlich in weite Ferne. Auf der anderen Seite hat Neuseeland schon jetzt mehr erreicht, als sich die "All Whites" angesichts ihres übersichtlichen Leistungsvermögens eigentlich ausrechnen durften. Denn gar einen Sieg kann man bei einer WM mit derartig schlichten Mitteln nicht erringen. Das Aus in der Vorrunde ist für das Team von "Ricki" Herbert unausweichlich.