Uruguay - Südkorea: Wirkungsvoll ins Viertelfinale

Der erste Viertelfinalist der WM 2010 heißt Uruguay. Die Südamerikaner gewannen am Nachmittag vor nur 30.597 Zuschauern in Port Elizabeth gegen Südkorea mit 2:1. Luis Suárez zeichnete sich mit zwei Treffern aus. Vor 40 Jahren war die "Celeste" letztmals bei einer WM derart weit vorgedrungen.

Uruguays starke Reaktion

Wie im bisherigen Turnierverlauf konnte die Mannschaft Uruguays dem Spiel mit ihrem gut organisierten und sehr wohl dosierten Stil den Stempel aufdrücken. Die frühe Führung (8.) unterstütze das Team von Trainer Oscar Tabárez in seinem Bestreben. Die Südkoreaner hatten lange Zeit Probleme, Mittel gegen die aggressive, aber niemals unfaire Spielführung zu finden. Lediglich eine ihrer Stärken kam daher zum Tragen - die Standards. Und als sie im zweiten Durchgang dann immer besser in die Partie fanden, gelang ihnen nach einem Freistoß auch der Ausgleich, für den Lee Chung-Yong per Kopf sorgte (68.). Es war der ersten Gegentreffer für Uruguay im Turnier. In der Phase vor dem Tor schien es, als würden die Südamerikaner ihrem laufintensiven Spiel Tribut zollen. Doch genau in jenem Moment zeigten sie besondere Klasse. Sie wirkten vom Ausgleich nicht geschockt, sie ließen die Asiaten auch nur kurzzeitig Rückenwind verspüren und waren dann zu einer Reaktion fähig. Sie forcierten die eigenen Bemühungen wieder, rissen das Spiel an sich. Folgerichtig gelang das verdiente und zugleich famose Siegtor durch Luis Suárez (80.).

Südkorea bot sicherlich den optisch attraktiveren Fußball. Die Mannschaft von Huh Jung-Moo hat einige sehr gute Fußballer in ihren Reihen. Die geäußerten Ambitionen, den weiteren Turnierverlauf betreffend, sind nun zwar hinfällig, eine Berechtigung aber hatten sie durchaus. Doch das Spiel der "Urus" war einfach wirkungsvoller und zwingender. Es lebte von einer guten Defensivorganisation. Es wurde hoch stehend verteidigt, der Gegner geriet so frühzeitig massiv unter Druck. Hinzu kamen in der Offensive einige individuell starke Akteure. Während Diego Forlán heute nicht ganz so auffällig war, sorgte eben Luis Suárez für die Glanzpunkte.

Erfolg versprechend, aber intensiv

Die richtige Dosierung und Krafteinteilung wird für die kommenden Aufgaben von Bedeutung sein. Dieses System ist einfach nicht über ein ganzes Turnier in jedem Spiel komplett durchzuhalten. So wie heute muss man sich phasenweise auch einmal weiter zurückziehen. Interessant sollte es werden, wenn sich ein hochklassiger Gegner mit diesen "Urus" auseinandersetzen muss. Im Viertelfinale am kommenden Freitag aber steht erst einmal Ghana auf dem Programm. Für die Mannschaft Uruguays in dieser starken Form ist das gewiss eine lösbare Aufgabe.