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Uruguay - Ghana: Das Drama von Soccer City

03. 07. 2010 - Enrico Barz

Es gibt Geschichten, die kann selbst der beste Autor nicht erfinden. Und ist der Sinn fürs Dramatische auch noch so ausgeprägt, kann der kreativste Kopf dennoch nicht ausbrüten, was sich am Abend in Johannesburg zugetragen hat. 84.017 Zuschauer waren Zeugen eines denkwürdigen Spiels. Hier wurden Helden geboren - starben, wurden wiedergeboren, ...

Festzuhalten bleibt, dass alle Anwesenden eine Menge Zeit opfern mussten für das Achtelfinale zwischen Uruguay und Ghana. Die Beteiligten hatten es bei der Entscheidungsfindung nicht sonderlich eilig.

Die besseren "Urus" müssen in die Verlängerung

Über weite Strecken der regulären Spielzeit war Uruguay die klar bessere Mannschaft. Die Südamerikaner traten wieder hervorragend organisiert und abgeklärt auf, überzeugten mit der reiferen Spielanlage. Trainer Oscar Tabárez hatte sein Team sehr gut eingestellt. Doch obwohl das Spiel der Ghanaer deutlich fehlerbehafteter schien, konnte die "Celeste" das nicht in ausreichendem Maße nutzen.

Stattdessen krönten die Afrikaner ihre gute Phase in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit mit dem 1:0. Überraschend zog "Sulley" Muntari aus der Distanz ab und erzielte die Führung (45.+2). Nun stellte sich die Frage, ob Uruguay einen Plan für die Situation des erstmaligen Rückstandes im Turnier besitzt. Die Antwort darauf gab Diego Forlán mittels seiner individuellen Klasse. Einen Freistoß von der linken Seite verwandelte er direkt, ließ sich dabei aber auch von Ghanas Torhüter Richard Kingson unterstützen (55.). Die Südamerikaner blieben in der Folge aktiv, es gelang ihnen trotz aller Bemühungen aber nicht, innerhalb der 90 Minuten eine Entscheidung herbeizuführen.

Ghana rafft sich auf

In der Verlängerung änderten sich die Vorzeichen. Während sich bis dahin die Mannschaft von Oscar Tabárez einen Sieg verdient hatte, dominierten die "Black Stars" in der Extra-Zeit das Geschehen. Eventuell forderte das laufintensive Spiel Uruguays doch Tribut. Mit nun fortschreitender Spieldauer waren die Südamerikaner nur noch auf das Elfmeterschießen aus. Bevor es aber so weit war, hatte der Fußballgott noch etwas mit Asamoah Gyan vor.

Das Drama begann, als das Spiel eigentlich beendet war

Die 120 Minuten waren abgelaufen. Ghana bekam noch eine letzte Standardsituation auf der rechten Seite. Und diese sorgte für ein unglaubliches Durcheinander im Strafraum der "Urus". Zunächst konnte Luis Suárez einen Schuss von Stephen Appiah aus kurzer Distanz mit dem Knie auf der Torlinie klären, bei einem folgenden Kopfball von Kwadwo Asamoah jedoch blieb dem Stürmer nur ein Handspiel, um das Gegentor zu verhindern. Rote Karte für Suárez (120.+1). Während sich dieser auf dem Weg in die Katakomben befand, lief Asamoah Gyan zum Strafstoß an. Ein ganzer Kontinent schaute jetzt auf ihn. Dieses Siegtor hätte erstmals eine afrikanische Mannschaft in ein WM-Halbfinale gebracht. Und Gyan versagten die Nerven, die Last schien zu groß, er schoss den Elfmeter an die Querlatte (120.+2). Danach beendet Schiedsrichter Olegário Benquerença das Spiel. Und während der eine tragische Held fassungslos auf dem Rasen stand, brach ein anderer, Luis Suárez, in Jubel aus.

Nun aber war noch immer keine Entscheidung gefunden, das Elfmeterschießen musste dafür sorgen. Und hier stellte sich Asamoah Gyan der Verantwortung und trat als erster Schütze seines Teams an. Mit einer unfassbaren Sicherheit traf er jetzt unhaltbar rechts oben in den Winkel. Damit wuchs bei ihm natürlich der Glaube, doch nicht der tragische Held des Tages zu sein. Diese Hoffnungen jedoch zerschlugen sich, weil ein weiterer Akteur zu heldenhaften Taten bereit war. Uruguays Torwart Fernando Muslera hielt zwei Elfmeter und sicherte seiner Mannschaft damit den Einzug ins Halbfinale, den Sebastián Abreu mit seinem finalen Schuss - ganz frech in die Tormitte - perfekt machte.

Zwei Helden müssen beim Halbfinale zuschauen

Am Ende gab es mit Fernando Muslera einen wahren und zudem zwei traurige Helden des Spiels. Asamoah Gyan war untröstlich über die einmalige Chance, die er verpasst hatte. Wie lange wird ihn das wohl verfolgen? Und Luis Suárez rettete mit seinem Handspiel den Südamerikanern den Turnierverbleib. Allerdings wird er zumindest im Halbfinale auf jeden Fall gesperrt zuschauen müssen. In diesem muss sich Uruguay am Dienstag mit den Niederlanden auseinandersetzen.

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