Deutschland patzt gegen Japan

Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft ist mit einer bitteren Pleite in die WM 2022 gestartet. Gegen die Auswahl Japans zog der viermalige Weltmeister in der Auftaktpartie der Gruppe E vor 42.608 Zuschauern im Khalifa International Stadium trotz Pausenführung mit 1:2 den Kürzeren.

Japan begann frech. Aggressiv und laufstark waren die Ostasiaten immer eng an ihren deutschen Gegenspielern dran und bewiesen bei ihren Aktionen nach vorn auch spielerische Qualitäten. Dennoch bekamen die Deutschen die Sache alsbald in den Griff und erarbeiteten sich die eindeutig größeren Spielanteile. Zwar musste ein von İlkay Gündoğan verwandelter Foulelfmeter herhalten, um für die Führung zu sorgen (33.), die aber ging vollauf in Ordnung. Dennoch offenbarten sich in dieser ersten Hälfte Schwächen, die DFB-Auswahl leistete sich immer wieder leichtfertige Ballverluste.

DFB-Team nutzt die Chancen nicht

Nach Wiederbeginn boten sich den Deutschen bis zur 70. Minuten zahlreiche Gelegenheiten, um dem Ergebnis einen deutlicheren Anstrich zu verleihen. Doch die Männer von "Hansi" Flick versäumten es, allerbeste Chancen zu nutzen. Zugleich steigerten sich die Japaner nach der Pause und wurden im Verlauf der zweiten Hälfte immer stärker. Darüber hinaus wechselte Hajime Moriyasu praktisch die Wende ein.

Durch die immer wieder auftretenden Fehler ging den Deutschen allmählich die Souveränität und Kontrolle verloren, sie gaben das Spiel tatsächlich aus der Hand. Zwei eingewechselte Bundesligaprofis spuckten der DFB-Auswahl gewaltig in die Suppe. Dabei bewiesen die "Samurai Blue", dass ihnen der Ausgleich durch Ritsu Dōan (75.) nicht genug war. Der vierfache Asienmeister blieb dran und belohnte sich in Person von Takuma Asano mit dem Siegtreffer (83.). Der Bochumer wurde allerdings von Nico Schlotterbeck förmlich zum Toreschießen eingeladen. So gab die größere Effizienz der Japaner den Ausschlag, während die Deutschen ihre Chancen auch in der Schlussphase nicht zu nutzen wussten.

Fehler und Effizienz machen den Unterschied aus

In der Summe erlaubte sich die deutsche Mannschaft einfach zu viele Fehler. Individuelle Patzer in dieser Zahl werden auf diesem Niveau bestraft. Und da dies zudem für Verunsicherung sorgte, das Selbstvertrauen damit abhanden kam, ließ sich der Einbruch nicht verhindern, obwohl man die Sache über mehr als eine Stunde im Griff zu haben schien. Effizienz und Fehler – das sind die Kriterien, die Spiele bei dieser zum Großteil sehr ausgeglichenen WM entscheiden. Wer das beherzigt, kann auch als Außenseiter Siege einfahren.