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Schiedsrichter im Blickpunkt

23. 06. 2002 - Enrico Barz

Die Schiedsrichterleistungen werden immer mehr zum Hauptthema dieser Fußball-Weltmeisterschaft. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Südkorea richtet sich in ganz Spanien der Zorn gegen den ägyptischen Unparteiischen Gamal Ghandour.

Der spanische Fußballverband will nun bei der FIFA offiziell Protest einlegen. Grund dafür sind zwei reguläre Tore, deren Anerkennung der Schiedsrichter verweigerte. Dadurch sei die spanische Mannschaft klar benachteiligt worden, so Verbandspräsident Angel María Villar Llona, zugleich Vizepräsident der FIFA. Nach seiner Meinung hätte Spanien die Partie gegen Südkorea gewinnen müssen.

In Italien geht man mittlerweile sogar noch weiter. Dort sind die Schiedsrichterleistungen inzwischen ein Fall für die Justiz. Die Staatsanwaltschaft in Rom hat gegen den ekuadorianischen Schiedsrichter des Achtelfinalspiels Südkorea gegen Italien (n. V. 2:1) eine Untersuchung eingeleitet. Ein Parlamentsmitglied hatte Anzeige erstattet. Nach wie vor vermutet man in Italien eine Verschwörung. Byron Moreno hatte u. a. Francesco Totti nach einer angeblichen Schwalbe des Feldes verwiesen.

Auf Seiten der FIFA will man offensichtlich in den restlichen Spielen des Turniers kein Risiko mehr eingehen. So kommen in den Halbfinals gestandene europäische Schiedsrichter zum Einsatz. Das Spiel Deutschland gegen Südkorea leitet der Schweizer Urs Meier, erst kürzlich beim Champions-League-Finale im Einsatz. In der zweiten Partie zwischen Brasilien und der Türkei wird Kim Milton Nielsen (Dänemark) die Spielleitung übernehmen. Als Favorit für das Finale am kommenden Sonntag in Yokohama gilt Pierluigi Collina (Italien).

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