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Dreifacher Klose rettet Deutschland einen Punkt

10. 09. 2008 - Enrico Barz

Noch nie hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Herren im Rahmen einer WM-Qualifikation ein Auswärtsspiel verloren. Diese bemerkenswerte Serie hat auch nach der heutigen Partie in Helsinki Bestand. Doch es fehlte wahrlich nicht viel, und dieser Nimbus wäre von einem couragiert auftretenden finnischen Team zerstört worden. Erst in der 83. Spielminute wehrte Miroslav Klose das Unheil ab.

Mutige Finnen sorgen für turbulentes Spiel

Am Ende hieß es 3:3 zwischen Finnland und Deutschland. Die Zuschauer im Olympiastadion von 1952 sahen eine phasenweise rasante Partie. Großen Anteil daran hatte vor allen Dingen die finnische Mannschaft, die überraschend aktiv am Spielgeschehen teilnahm. In der Form war das nicht unbedingt erwartet worden. Und so hatte die DFB-Elf in der Anfangsphase auch große Probleme, überhaupt zum eigenen Spiel zu finden. Das gelang erst nach gut zehn Minuten. Dann aber entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie. Insbesondere die Torfolge ist Ausdruck der turbulenten Geschehnisse. Schon in der ersten Halbzeit zappelte der Ball viermal im Netz. Dabei gelang es der deutschen Mannschaft, zweimal innerhalb kürzerster Zeit einen Rückstand zu egalisieren, so dass es nach Toren von Jonatan Johansson (33.), Mika Väyrynen (43.) und Miroslav Klose (38., 45.) zur Pause 2:2 stand. Kurz nach Wiederbeginn schlugen die Finnen in Person von Daniel Sjölund erneut zu (53.). Doch diesmal ließ die Antwort lange auf sich warten, ehe Miroslav Klose in der Schlussphase zum Ausgleich traf.

Einige Baustellen bleiben

Mit drei Toren also schoss sich der deutsche Kapitän eindrucksvoll aus der ihm angedichteten Krise und rechtfertigte somit das Vertrauen, welches Bundestrainer Joachim Löw in ihn setzte. Darüber hinaus jedoch gab es in den Reihen des DFB-Teams heute wenige Gewinner. Obwohl auf das Offensivspiel generell Verlass ist, die drei Auswärtstore belegen dies eindrucksvoll, so offenbaren sich bei stärkeren Gegnern doch immer wieder die eklatanten Mängel in der Defensive. Eine Vielzahl an Gegentoren sind Zeugnis dessen. Dies lässt sich nicht allein mit den personellen Problemen in der Innenverteidigung erklären, denn auch die Stammbesetzung mit Per Mertesacker (verletzt) und Christoph Metzelder (ohne Spielpraxis) musste während der Europameisterschaft so manchen Treffer hinnehmen. Vielmehr ist die gesamte Mannschaft in der Rückwärtsbewegung gefragt. Und natürlich sollten die Flanken verhindert werden, die heute zu zwei Toren führten. Das darüber hinaus individuelle Fehler die Gegentreffer begünstigten, mag der mangelnden Erfahrung geschuldet sein.

Am Gleichgewicht zwischen Angriff und Abwehr muss also noch gefeilt werden. Und die eine oder andere erfahrene Säule wird dem Team in Zukunft auch wieder gut zu Gesicht stehen. Dass Leute wie Michael Ballack, Bernd Schneider, Torsten Frings oder Per Mertesacker gerade bei Vergleichen mit hochkarätigen Gegnern nach wie vor unverzichtbar sind, wurde schon in der heutigen Begegnung eindrucksvoll vor Augen geführt. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass an den eigenen Standardsituationen gearbeitet wird. Zwar ist der zweite Treffer nach einem Eckball von Thomas Hitzlsperger gefallen, doch generell entsteht hier noch immer viel zu wenig Gefahr. Die Aufgabe von Joachim Löw wird es sein, den besten Standardschützen der Bundesliga in sein Konzept einzubauen. Fitness vorausgesetzt, gehört Schalkes Christian Pander einfach in die Startelf. Dafür allerdings müsste Philipp Lahm seine bevorzugte linke Abwehrseite räumen und den Platz des formschwachen Clemens Fritz auf rechts einnehmen.

Punktgewinn oder Punkte verloren?

Die gewünschte Idealausbeute von sechs Punkten ist es nun nicht geworden. Doch die Tabellenführung immerhin konnte zunächst behauptet werden. Außer Frage steht, dass in bzw. gegen Finnland auch andere Gegner Probleme bekommen werden. Auch die Russen müssen dort erst einmal Punkte einfahren. Und dass die Finnen zu ihrem Leidwesen nicht die Konstanz besitzen, mehr aus diesem verheißungsvollen Start in die WM-Qualifikation zu machen, hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt. Insofern kann das Remis von Helsinki für die deutsche Mannschaft im Hinblick auf eine erfolgreiche WM-Qualifikation noch richtig wertvoll werden.

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