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Deutschland im Viertelfinale - England's coming home

28. 06. 2010 - Enrico Barz

Ein wahrlich denkwürdiges Achtelfinalspiel bekamen am Nachmittag 40.510 Zuschauer im nahezu restlos gefüllten Free State Stadium von Bloemfontein zu sehen. Dabei konnte sich die junge deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen die erfahrenen Engländer behaupten und verdient mit 4:1 gewinnen.

Deutscher Start nach Maß

Die DFB-Elf war von Beginn an im Spiel. Mehr als eine halbe Stunde lang dominierte sie die Partie und prägte das Geschehen mit schönen Spielzügen. Folgerichtig fielen die ersten beiden Tore. Zunächst trat Manuel Neuer als Torvorbereiter in Erscheinung. Bei dessen langem Abschlag spekulierte Miroslav Klose richtig und ließ sich von Matthew Upson nicht daran hindern, zum 1:0 einzuschießen (20.). Der zweite Treffer wurde herauskombiniert. Thomas Müller bewahrte die Übersicht und bediente Lukas Podolski, der trotz schwacher Ballannahme aus dadurch sehr spitzem Winkel vollenden konnte (32.). Weitere Torchancen wurden in großartiger Art und Weise herausgespielt - allerdings nicht verwertet. Die Engländer hatten dem technischen Potenzial der Deutschen nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Ihre körperlichen Vorzüge konnten sie nicht zur Geltung bringen, weil die Gegenspieler zu flink waren bzw. den Ball schnell laufen ließen. Und so fiel Englands Anschlusstreffer eher überraschend. Deutsche Unachtsamkeiten im Anschluss an einen Eckball waren die Ursache. In letzter Konsequenz kam der herauseilende Manuel Neuer zu spät. Matthew Upson konnte die Flanke von Steven Gerrard einköpfen (37.). Der Innenverteidiger macht eigentlich selten Tore - aber wenn, dann nur gegen Deutschland. Im Nationaltrikot ist es sein zweiter Treffer gewesen. Letztmals traf er vor gut eineinhalb Jahren bei einem Freundschaftsspiel in Berlin.

(K)ein Tor für England

Das Gegentor brachte die deutsche Mannschaft kurzzeitig aus dem Konzept. Das Team von Joachim Löw geriet in eine kritische Phase. Nur etwa eine Minute nach dem 2:1 schoss Frank Lampard aus 17 Metern an die Querlatte. Von dort sprang der Ball klar hinter die Linie. Was die meisten Anwesenden gesehen hatten, blieb dem Schiedsrichterassistenten verborgen. So wurde den Engländern der Ausgleich versagt. Ein negiertes Wembley-Tor also - diesmal war der Ball tatsächlich drin, doch der Treffer fand keine Anerkennung. Ein weiterer Gegensatz zum WM-Finale von 1966, jetzt waren die "Three Lions" die Leidtragenden.

Deutsche Fußballkunst

Dennoch blieb England am Drücker. Jeweils zehn Minuten vor und nach der Pause trat man eines WM-Achtelfinalisten würdig auf. So traf Frank Lampard in der 52. Spielminute mit einem fulminanten Freistoß noch einmal die Latte. Dann aber waren die Briten mit dem Latein am Ende. In der Folge wurden sie nach allen Regeln der Fußballkunst ausgekontert. Hier machten sich im Besonderen die Fitness- und Geschwindigkeitsnachteile bemerkbar. Vor allem aber war es auch die Handlungsschnelligkeit im Kopf, die für die Deutschen sprach. Thomas Müller veredelte zwei dieser Angriffe (67., 70.) und beendete damit Englands WM-Träume. Zu einem Aufbäumen war die Mannschaft von Fabio Capello nicht mehr fähig. Mit der höchsten Niederlage ihrer langen WM-Geschichte im Gepäck müssen die Engländer nun den Urlaub antreten.

Fußball und der Konjunktiv

Der nicht gegebene Treffer kann gewiss als Kulminationspunkt dieser Partie gelten. Es wird sich niemals klären lassen, was gewesen wäre … Ein Spiel kann in so einer Phase natürlich kippen, muss es aber nicht. Die Leistungen der englischen, aber vor allem auch der deutschen Mannschaft lassen eher letzteres vermuten. Dass die Männer von Joachim Löw verdientermaßen den Sprung unter die acht besten Teams geschafft haben, steht völlig außer Frage. Ganz abgesehen davon, dass die DFB-Elf mit ihrer Spielweise im Besonderen natürlich die eigenen Fans, darüber hinaus aber auch die neutralen Beobachter und Fußballfreunde erfreute. Zudem konnte das DFB-Team den leistungsmäßigen Abwärtstrend stoppen und nach dem verkrampften Gruppenspiel gegen Ghana wieder an die allererste Begegnung gegen Australien anknüpfen. Ein derartiges Auftreten ist allerdings auch nötig, um gegen immer hochkarätigere Gegnerschaft bestehen zu können. Als nächste Aufgabe wartet im Viertelfinale Argentinien. Die Partie wird am kommenden Samstag in Kapstadt ausgetragen.

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