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Rio de Janeiro

Das Maracanã Stadion – Legende und Symbol Brasiliens

01. 07. 2014 – Maria Röthlisberger

Auf der Grenze zwischen dem reichen Süden und dem armen Norden von Rio de Janeiro steht es – das legendäre Maracanã Stadion. Der Ort, wo am 13. Juli 2014 das Finale der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Ein Stadion, welches die brasilianische Kultur geprägt hat und wohl weiterhin prägen wird.

Der offizielle Name Estádio Jornalisto Mario Filho rührt von dem gleichnamigen Journalisten, der sich in den 1940er Jahren für den Bau des Stadions (insbesondere für den spezifischen Standort) eingesetzt hatte. Das Stadion wurde für die Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien gebaut. Es wurde das größte Stadion der Welt – zehn Millionen Säcke Zement und 10.000 Tonnen Stahl wurden für den Bau des Kolosses verwendet. Am Ende hatte das Stadion Platz für ganze 200.000 Zuschauer. Es sollte ein Stadion des Volkes sein, wo sich Menschen aller sozialen Klassen treffen und gemeinsam ihre Passion für Fußball ausleben. Die Arena wurde rund gebaut, so dass die Ränge überall gleich nah zum Spielfeld waren. Es gab keine Barrieren oder Logen und die Preise waren damals für jeden erschwinglich. Ein Stadion, das zu viel mehr wurde als einem Ort, an dem Fußball gespielt wurde.

Estádio do Maracanã
Stadt: Rio de Janeiro
Bundesstaat: Rio de Janeiro
Projekt: Umbau
Konzept: Reine Fußballarena ohne Leichtathletik-Laufbahn
Wiedereröffnung: 2013
Plätze: 74.738
Vollständiger Name: Estádio Jornalista Mário Filho
Vereine: Clube de Regatas do Flamengo
Fluminense Football Club

Die Geburtsstunde der Legende "Maracanã" war der 16. Juli 1950 zum Finale der Weltmeisterschaften. Der Gastgeber Brasilien musste vor dem WM Sieg im eigenen Land nur noch eine vermeintlich kleine Hürde überwinden – Uruguay. Vor 173.850 Zuschauern geschah das Unfassbare, Alcides Ghiggia schoss das zweite Tor für Uruguay zum 2:1 Endstand und kickte damit seine Mannschaft zum Sieg gegen die Gastgeber. Brasilien befand sich im allgemeinen Schockzustand. Drei Menschen starben damals an einem Herzinfarkt und ein Fan stürzte sich sogar von der Tribüne. Es war ein Tag, der sich für immer im kulturellen Gedächtnis Brasiliens verankerte – beschrieben mit dem historischen Begriff "Maracanaço". Der Torschütze Ghiggia meinte später dazu: "Nur drei Menschen haben das Maracanã zum Schweigen gebracht: der Papst, Frank Sinatra und ich, der Mann des Marancanaço!"

Am 21. März 1954 wurde beim Spiel Brasilien gegen Paraguay der absolute Zuschauerrekord mit 183.513 Fans aufgestellt. "Pelé", Weltfußballer des 20. Jahrhunderts schoss im berüchtigten Maracanã am 19. November 1969 gegen CR Vasco da Gama sein 1.000. Tor und führte den FC Santos zum Sieg. Das "O Milésimo" von Péle wurde im ganzen Land gefeiert: der Präsident hielt eine Ansprache, Kirchenglocken läuteten und die Post gab eigens für das Ereignis eine Briefmarke heraus.

WM-Spiele in Rio de Janeiro

Argentinien - Bosnien-Herz. 2 : 1 Zum Spiel 16. 06. 2014 00:00 Uhr Gruppe F
Spanien - Chile 0 : 2 Zum Spiel 18. 06. 2014 21:00 Uhr Gruppe B
Belgien - Russland 1 : 0 Zum Spiel 22. 06. 2014 18:00 Uhr Gruppe H
Ecuador - Frankreich 0 : 0 Zum Spiel 25. 06. 2014 22:00 Uhr Gruppe E
Kolumbien - Uruguay 2 : 0 Zum Spiel 28. 06. 2014 22:00 Uhr Achtelfinale
Frankreich - Deutschland 0 : 1 Zum Spiel 04. 07. 2014 18:00 Uhr Viertelfinale
Deutschland - Argentinien n. V. 1 : 0 Zum Spiel 13. 07. 2014 21:00 Uhr Finale

Das Maracanã war Schauplatz von großen Spielen von "Zico" (Arthur Antunes Coimbra) für Flamengo, und Romário (Romário de Souza Faria) schoss hier Tore für Vasco da Gama. Papst Johannes Paul II. las im Maracanã die größte Messe Lateinamerikas und Größen aus der Musikwelt, wie Madonna und Paul McCartney begeisterten das brasilianische Publikum im berühmten Stadion von Rio de Janeiro. Ein Stadion, welches die Geschichte Brasiliens widerspiegelt: Musik, Tanz, Kampf, Fußball, Religion, Siege und Niederlagen. Das Maracanã wurde zum Symbol Rios, es wurde Teil der Identität einer einer Stadt, bei der Schreckliches und Schönes so nah beieinander liegt. Mitten in den Gegensätzen steht das Stadion am Fluss Maracanã, getauft von den Tupi-Indianer und heißt so viel wie "Ähnlich einer Rassel".

Doch das Maracanã ist nicht mehr das Maracanã von früher und für viele Brasilianer steht es nicht mehr für das bebende Fußball-Mekka, sondern es wurde zum Sinnbild des Protests gegen die WM in Brasilien. Favela-Bewohner, die nahe beim Stadion wohnten mussten ihre Häuser verlassen, denn das Maracanã wurde für die WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 für hunderte Millionen Euro zu einer modernen Arena umgebaut. Heute bietet es Platz für 73.500 Zuschauer – es können sich ohnehin nur noch die Reichen ein Ticket leisten. Es scheint so als ob der alte Charme des legendären Maracanã durch die FIFA-Auflagen verloren gegangen ist. Aber wenn es eines gibt, was Brasilien wohl nie verlieren wird, dann ist es die Passion zum Fußball. Die Lokalvereine Flamengo und Fluminese Rio de Janeiro füllen wohl das Stadion nicht mehr, aber um das Stadion herum wird weiterhin mitgefiebert. Im neuen Stadion werden neue Momente geschaffen, wie der Sieg der "Seleção" gegen Spanien am Confed-Cup, als Neymar und Doppelschütze "Fred" ein Land in Euphorie stürzten und viele weitere Momente, die gerade jetzt bei der WM geschaffen werden, mit dem großen Highlight zum Schluss: Das WM-Finale im Maracanã Stadion.

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Gastgeber

BRA
WM-Spielball 2014 Brazuca





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