FUSSBALL-WM-total
»
Home DFB-Team Endrunde Teams Gastgeber Quali Historie Fanshop Wetten Gewinnspiel

Deutschland im Halbfinale - Der Traum geht weiter

01. 07. 2006 - Enrico Barz (Offside.de)

Die WM-Party im Gastgeberland findet eine euphorische Fortsetzung. Nach dem Sieg über Argentinien steht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nun bereits im Halbfinale.

In ganz Deutschland stand am Freitag zwischen 17 und 19:40 Uhr das öffentliche Leben nahezu still. Das gesamte Land versammelte sich vor Großbildleinwänden und Fernsehgeräten und fieberte mit der deutschen Elf, die es im WM-Viertelfinale mit Argentinien zu tun hatte. Und als nach 120 Spielminuten noch immer kein Sieger gefunden war, hatte die spannungsgeladene Partie ihren Höhepunkt erreicht und steuerte auf die hochdramatische Entscheidung zu - Elfmeterschießen.

Dabei wurde Jens Lehmann zum gefeierten Helden. Zwei Schüsse konnte er parieren. Die Tipps auf dem "Spickzettel" von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke schienen goldwert. Bei jedem Versuch der Argentinier flog Lehmann in die richtige Ecke. Auch bevor der letzte Schütze antrat, nahm er geschwind noch mal das Zettelchen zur Hand. Und prompt wehrte er auch den Elfmeter von Esteban Cambiasso ab.

Dennoch - viel verkehrt machen kann ein Torhüter in einer derartigen Extremsituation nicht. Entscheidender beim Elfmeterschießen ist eigentlich die Nervenstärke der Schützen. Darauf kommt es an. Und hier waren die Deutschen bestens präpariert. Alle Versuche wurden souverän versenkt.

Torchancen Mangelware

In den zwei Stunden davor hatte es kaum Höhepunkte gegeben. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, möglichst keine Fehler zu machen. Während Jürgen Klinsmann seine erprobte Elf ins Spiel schickte, hatte sein Gegenüber José Pekerman mit Fabrizio Coloccini und Carlos Tevez (statt Burdisso und Saviola) überraschende Änderungen vorgenommen.

Das DFB-Team versuchte gewohnt aggressiv ins Spiel zu gehen. Dabei war die große Nervosität jedoch nicht zu übersehen. Und obwohl die Deutschen die einzig echte Torchance in der ersten Halbzeit hatten (Kopfball von Ballack), konnten sie den Südamerikanern ihren Powerfußball nicht aufzwingen. Die Argentinier waren um Spielkontrolle bemüht. Mit langen Ballstafetten (vorzugsweise Querpässe) bestimmten sie das Tempo. Die deutsche Mannschaft stand häufig sehr tief in der eigenen Hälfte und gab das Mittelfeld preis.

Führungstor reicht Argentinien nicht

Nach der Pause gerieten die "Klinsmänner" in Rückstand. Ausgerechnet durch ein Kopfballtor von Roberto Ayala (49.) - das hatte gegen die relativ kleingewachsenen "Gauchos" niemand erwartet. Nun war die DFB-Elf natürlich gefordert. Allerdings rückten die Spieler noch immer recht zögerlich nach, wollten sich offensichtlich nicht herauslocken und auskontern lassen. Somit hatten die Argentinier weiterhin in Ballnähe ständig Überzahl. Gerade auch Michael Ballack (heute weitaus defensiver als sonst) sah sich zumeist drei Gegenspielern gleichzeitig gegenüber.

Wendepunkt könnte, im Nachhinein betrachtet, die 72. Spielminute gewesen sein. José Pekerman gab mit der Auswechslung von Juan Román Riquelme seinem Team das Signal zur Defensive. Zudem brachte er kurz darauf mit Julio Cruz den körperlich größten Spieler seines Kaders - gewiss auch mit der Intention, gerade bei den nun gehäuft auftretenden Standardsituationen im eigenen Strafraum für Ordnung zu sorgen. Der Plan ging nicht auf. Die ausgewechselten Akteure (neben Riquelme auch Crespo) sollten im weiteren Spielverlauf und insbesondere beim Elfmeterschießen fehlen.

Klinsmann hat immer die richtige Antwort

Alles richtig machen nach wie vor Jürgen Klinsmann und sein Trainerteam. Die Entscheidung, sich auf Jens Lehmann als Nummer eins festzulegen, steht mittlerweile außerhalb jeglicher Diskussion. Die Vorbereitung auf das Strafstoßschießen war perfekt. Und gerade auch bei den Einwechslungen bewiesen die Verantwortlichen mal wieder ein glückliches Händchen. David Odonkor machte gehörig Betrieb auf der rechten Seite. Tim Borowski war entscheidend am Ausgleichstor durch Miroslav Klose (80.) beteiligt und verwandelte darüber hinaus seinen Elfmeter eiskalt - wie auch Oliver Neuville.

Letztlich war das Remis über 120 Minuten durchaus leistungsgerecht. Die Argentinier spielten zwar den gefälligeren Fußball, waren über weite Strecken optisch Spiel bestimmend, doch Zug zum Tor entwickelten sie kaum. Hier hatten die Deutschen leichte Vorteile, auch wenn die absoluten Hochkaräter ebenfalls fehlten.

Halbfinale wieder in Dortmund

Während die Südamerikaner, einer der Topfavoriten auf den Titel, nun die Heimreise antreten müssen, träumt Fußball-Deutschland weiter. Zwar wurde mittlerweile schon mehr erreicht, als vor Turnierbeginn realistisch erschien, doch ist man einmal soweit gekommen, dann will man natürlich mehr. Das verhehlt auch niemand im Lager des DFB. Der kommende Gegner jedoch wird ein ganz genauso schwerer Brocken, wie es die Argentinier waren. Italien - so heißt der Rivale im Halbfinale am Dienstag in Dortmund.


Mehr zum Thema: • Zum Spiel Zum Spiel • WM-Kader Deutschland Zum Aufgebot
• Viertelfinale Zur Übersicht • WM-Kader Argentinien Zum Aufgebot
 

Endrunde

Link zu Euro Sportwetten








Optimiert
für Internet Explorer

        Impressum    Haftungsausschluss    Kontakt    Werbung
 
© 2003-2006 FUSSBALL-WM-total