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Brasiliens hart erkämpfter Halbfinaleinzug fordert Opfer

05. 07. 2014 – Enrico Barz

Brasilien steht im Halbfinale der WM 2014. Die Mannschaft von Luiz Felipe Scolari rang in Fortaleza die Auswahl Kolumbiens in einem harten Kampf nieder und wird am kommenden Dienstag Gegner der deutschen Mannschaft sein.

Arbeit und Kampf statt Spielkultur

Der Rekordweltmeister verleugnet mittlerweile komplett das schöne Spiel ("Jogo Bonito"). Dem Erfolg wird inzwischen alles untergeordnet. Diesem von Trainer Scolari vorgezeichneten Weg folgen nicht nur die Spieler, auch das brasilianische Publikum feiert Grätschen und gelungene Abwehraktionen, wo früher nur Hackentricks und Übersteiger bejubelt wurden. Kaum jemals zuvor hat man die "Seleção" derart kämpfen und arbeiten gesehen. Hinsichtlich der Einsatzbereitschaft und der mannschaftlichen Geschlossenheit ist Brasilien absolut konkurrenzfähig aufgestellt, mit spielerischer Finesse jedoch kann allenfalls Neymar aufwarten. Einer allein ist allerdings zu wenig gegen Mannschaften, die sich auf Augenhöhe befinden.

All das war im Viertelfinalspiel gegen Kolumbien vor 60.342 Zuschauern im Estádio Castelão zu beobachten. Früh beförderte Thiago Silva einen Eckball von Neymar glücklich mit dem Knie in die Maschen (7.). So mussten die "Cafeteros" erstmals im Turnier einem Rückstand hinterherlaufen und hatten nicht so viel entgegenzusetzen. Ein Schuss von Juan Cuadrado (11.) und eine in Überzahl nicht klug ausgespielte Kontersituation (22.) – zu weiteren konstruktiven Angriffsaktionen waren die Männer von José Pékerman nicht fähig. Auf der anderen Seite kam "Hulk" regelmäßig zum Abschluss, besonders gefährlich in der 20. und 28. Minute.

Kolumbien schöpft Potenzial nicht aus

Nach dem Seitenwechsel zog sich Brasilien komplett zurück. Es gab insgesamt nur noch zwei nennenswerte Torszenen. In der 69. Minute jagte David Luiz einen Freistoß aus fast 30 Metern direkt ins Tor. Und gut zehn Minuten vor Schluss stürzte Júlio César im Strafraum Carlos Bacca entgegen, kam zu spät und verursachte einen Foulelfmeter, den James Rodríguez sicher verwandelte (80.). Mehr als diesen Anschlusstreffer brachten die bemühten, aber weitestgehend harmlosen Kolumbianer bei allem im Ansatz erkennbaren Talent nicht zustande. An die bisher so eindrucksvollen Turnierleistungen konnte die Mannschaft von José Pékerman nicht anknüpften. Mit der überraschend körperbetonten brasilianischen Spielweise kam man nicht zurecht. Sage und schreibe 31 Fouls leistete sich der WM-Gastgeber (Kolumbien: 23). Der spanische Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo verzichtete trotz der zahlreichen Vergehen lange Zeit auf angemessene Bestrafungen. Die erste Gelbe Karte zeigte er nach gut einer Stunde bezeichnenderweise für eine Torwartbehinderung beim Abschlag (64.). Brasiliens Kapitän Thiago Silva fehlt daher im Halbfinale gesperrt.

WM-Aus für Neymar

Die großzügige Spielleitung des Unparteiischen kam der "Seleção" kurz vor Ende des Spiels noch richtig teuer zu stehen. Juan Zuñiga sprang Neymar mit dem Knie voran ins Kreuz (87.). Der Referee ließ Vorteil laufen, ahndete das Foul aber auch nicht im Nachgang. Brasiliens Superstar musste mit Schmerzen vom Platz getragen werden. Diagnose: Wirbelbruch! Die WM ist für Neymar beendet.

Nun wartet Deutschland

Ohne zwei ihrer wichtigsten Stammkräfte werden die Brasilianer im Halbfinale gegen Deutschland keinen Deut offensiver zu Werke gehen als in der zweiten Halbzeit. Spielkultur ist vom Rekordweltmeister jetzt erst recht nicht mehr zu erwarten. Und ob die Südamerikaner ohne Neymar im Spiel nach vorn überhaupt etwas zustande bringen, wird sich zeigen. Zur Not müssen dann wieder die Innenverteidiger bei Standards die Tore erzielen. Das scheint Brasiliens einzig verbliebene Waffe zu sein.

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Endrunde


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